Das Sargerdgrab ist eine individuelle Grabstelle. Häufig spricht man vom Erdbestattungsgrab. In der Schweiz darf die Erdbestattung eines Leichnams nur in einem Sarg erfolgen und muss zwingend auf einem Friedhof stattfinden. Für die Beisetzung ist Eile geboten, sie erfolgt meist innert 5 Tagen nach Eintritt des Todes. Wie das Urnengrab wird auch das Sargerdgrab in Gräberreihen angeordnet. Der Platz der letzten Ruhestätte im Reihen-Sargerdgrab kann also nicht frei gewählt werden, sondern erfolgt in der Reihenfolge der Bestattungen. Die Grabesruhe beim Sargerdgrab dauert meist 20 bis 25 Jahre.

Die wichtigsten Fragen zum Sargerdgrab

 

Wie gross ist ein Sargerdgrab?

Die Grösse von Sargerdgräbern richtet sich nach der Bestattung – der Sarg muss schliesslich problemlos versenkt werden können. Ein Sargerdgrabes hat deshalb etwa die Ausmasse von 160-200 x 80-90 cm. Die Abmessungen variieren jedoch von Friedhof zu Friedhof. Das Sargerdgrab beherbergt den Sarg, der aus Holz besteht, einen Grabstein oder eine Grabplatte sowie die Bepflanzung.

Was kostet ein Sargerdgrab?

Die Gemeinde des letzten Wohnorts des Verstorbenen trägt die Kosten für die Bestattung im Sargerdgrab. Auf Wunsch kann der Verstorbene kann nach seinem Willen oder dem Wunsch der Angehörigen in der Regel auch kostenlos an seinem ehemaligen Bürgerort beigesetzt werden. Bei auswärtigen Bestattungen kommt die letzte Wohngemeinde für die Kosten auf, die für die Beisetzung in der eigenen Gemeinde erfolgt wären. Wird der Grabanspruch am Wohnort nicht genutzt, entsteht jedoch kein Anrecht auf eine Gutschrift.
Die Kosten für das Grabmal (Grabsteine, Grabplatten oder Grabkreuze), den Grabschmuck und den Unterhalt des Grabes gehen zu Lasten der Angehörigen.
Die Kosten variieren in Abhängigkeit von Region, Grabdauer und gewünschtem Unterhalt. Mit dem praktischen ProLuminate Grabkosten-Rechner können die zu erwartenden Unterhaltskosten für Sargerdgräber während der Dauer der Grabesruhe mit wenigen Klicks grob ermittelt werden.

Wie tief wird ein Sarg im Sargerdgrab eingesetzt?

Särge werden deutlich tiefer in das Erdreich eingesenkt als Urnen, in der Regel etwa 120–200 cm. Das war nicht immer so. Bis zum Mittelalter war es deutlich weniger tief. Aus hygienischen Bedenken wurden die Särge dann immer tiefer eingelassen, was aber zu deutlich langsamerer Verwesung führt. Aus Platzmangel wird auf vielen Friedhöfen noch deutlich tiefer bestattet; bis zu 300 cm. Nach Ablauf der Grabesruhe und der Räumung der Oberfläche können so am selben Ort neue Sargerdgräber ausgehoben werden – diesmal wird allerdings nur noch rund 200 cm tief gegraben. Heute weiss man, dass ein Sargerdgrab nicht per se umweltbelastender sein muss als ein Urnengrab. Wichtig ist, dass für den Sarg keine Eiche verwendet wird, am besten wäre Tanne. Die Bekleidung des Leichnams sollte zudem möglichst gut abbaubar und nicht eng anliegend sein. Auch die Beschaffenheit der Böden spielt eine wichtige Rolle. Werden diese Aspekte beachtet, ist ein Sargerdgrab also weder aus hygienischer noch ökologischer Sicht ein Problem, auch wenn diese traditionelle Bestattungsart, besonders in den grossen Städten, stark abgenommen hat.

Wie lange bleibt ein Sargerdgrab bestehen?

Die Ruhezeit für ein Sargerdgrab beträgt meist 20 bis 25 Jahre. Für diese Zeitspanne können Sie beim Gärtner Ihres Vertrauens einen Pflegevertrag abschliessen, was besonders empfehlenswert ist, wenn Sie weit von der Grabstelle entfernt wohnen, wenn nur wenige Nachkommen da sind oder Sie sich diese Arbeit grundsätzlich ersparen möchten.

Gibt es Alternativen zu einem normalen Reihen-Sargerdgrab?

Auf den meisten Friedhöfen gibt es Familienerdgräber, auf manchen auch Doppelerdgräber. Dabei fallen allerdings zusätzliche Kosten an.

Wann kann beim Sargerdgrab der Grabstein gesetzt werden?

Aufgrund von Setzungen des Erdreichs gilt es, einige Monate mit dem Platzieren des Grabmals zuzuwarten. In der Regel beträgt die Frist 8–12 Monate. Ausserdem werden während der Wintermonate keine Grabsteine gesetzt. Das Friedhofreglement gibt über die Fristen Auskunft. Bis der Grabstein gesetzt ist, wird das Grab durch die Gemeinde mit einem einfachen Schild oder Kreuz beschriftet.

Wie bepflanzt man ein Sargerdgrab?

Sie können die Grabstelle entweder eigenhändig bepflanzen oder diese Aufgabe einem Friedhofgärtner anvertrauen. Falls Sie das Sargerdgrab selber bepflanzen möchten: Beachten Sie, dass eine auf Blütenpflanzen aufbauende Bepflanzung saisonal gewechselt werden sollte, da das Grab sonst unvorteilhaft aussieht. Da die Pflanzfläche von Sargerdgräbern gegenüber Urnengräbern deutlich grösser ist, braucht es mehr Pflanzen. Für vertiefte Informationen zum Thema klicken Sie bitte hier: Grabbepflanzung und Pflege

Kann in einem Sargerdgrab später noch eine Urne beigesetzt werden?

Ja, im Normalfall ist die nachträgliche Beisetzung einer Urne möglich, sofern die im betreffenden Friedhof geltende Grabruhe für Urnen – meist 10 Jahre – eingehalten werden kann.

Wie erfahre ich, wann ein Sargerdgrab aufgehoben wird?

Das Bestattungsamt der Gemeinde gibt geplante Grabräumungen in der Regel frühzeitig amtlich bekannt. Sofern Angehörige bekannt sind, werden diese in vielen Gemeinden auch direkt durch das Bestattungsamt benachrichtigt und erhalten eine Frist für die Räumung. Verstreicht diese ungenutzt, kann das Bestattungsamt beziehungsweise die Gemeinde über Grabsteine und Grabschmuck verfügen.

Entstehen durch die Grabräumung eines Sargerdgrabes erneut Kosten?

Nein, durch die Aufhebung eines Sargerdgrabes nach Ablauf der Grabesruhe entstehen den Angehörigen keine Kosten, auch wenn die Frist zur Räumung der Grabstelle ungenutzt verstreicht. Die Kosten werden von der ehemaligen Wohngemeinde getragen.