Grabschmuck für den Winter ist ein beliebter Brauch. Viele Angehörige bevorzugen es, wenn das Grab über die Wintermonate nicht bepflanzt, sondern abgedeckt wird. Das Grab mit Koniferenzweigen winterfest zu machen, ist jedoch nicht nur eine schöne Tradition, sondern auch aus Sicht des Bodens sinnvoll, denn es schützt ihn vor Auswaschung. Ausserdem können dann die beliebten Gestecke oder Kränze zu den Totengedenktagen einfach darauf gelegt werden und bleiben so dauerhaft schön.

Besonders wo eine frühe, blühende Herbstbepflanzung Gräber schmückt, stellt sich die Frage, ob im Spätherbst noch eine neue Bepflanzung mit winterharten Pflanzen erfolgt oder ob das Grab abgedeckt wird. Meist werden als Grabschmuck für den Winter Zweige von verschiedenen Koniferen verwendet, die vom Stein her dachziegelartig aufeinander gelegt werden. Da die Koniferen farblich unterschiedlich sind, ist es beliebt, mit ihnen Muster zu schaffen. Auf grösseren Flächen zum Beispiel von Familiengräbern lassen sich so verblüffende Ornamente erstellen. In der Mitte ist stets Platz für ein Gesteck. Wer etwas pflanzliches bevorzugt, wählt eine Ballchrysantheme oder eine grossgewachsene Christrose. Gestecke als Grabschmuck für den Winter gibt es in den verschiedensten Formen, beliebt sind zum Beispiel Kissen, Herzen, Kreuze oder Kränze.

Tradition ist, dass die Gräber bis zu den Totengedenktagen von Allerheiligen, Allerseelen oder Totensonntag, hergerichtet sind. Zum Gedenken an die Verstorbenen werden in dieser Zeit viele Kerzen und Lichter verschiedenster Art aufgestellt, welche die Friedhöfe in mystische Lichtermeere verwandeln. Durch diese Arbeiten ist auch sichergestellt, dass die Gräber trotz Kälteeinbrüchen, Regen und Schnee den ganzen Winter über einen gepflegten Eindruck machen.

Auch während der Adventszeit oder auf Weihnachten werden gerne Grabgestecke, oft mit Kerzen und Kugeln, auf die Grabstellen gelegt. Wir Gärtner von ProLuminate bieten im Rahmen des Premium-Pakets gerne derartige persönliche Dienstleistungen in enger Abstimmung mit den Hinterbliebenen.

Die am häufigsten verwendeten Grababdeckungen

1. Tannenzweige für die Grababdeckung im Winter

Am häufigsten finden die Zweige der Nordmanntanne Verwendung, aber auch Tannenzweige der Weisstanne, Douglasie und Fichte sind beliebt. Dass die Tannenzweige der Nordmannstanne am meisten verbreitet ist, ist kein Zufall: diese Tannenzweige stechen nicht, sind biegsam und lassen sich trotzdem gut stecken, ausserdem wirken sie auf der Fläche schön regelmässig.

Fichtenzweige
Nordmann- & Weisstanne mit Stacheldraht

2. Blautannenzweige für die Grababdeckung im Winter

Blautannenzweige wirken sehr elegant mit ihrem blaugrauen Farbton. Ihre steifen Nadeln sind zum Verarbeiten weniger angenehm als zum Beispiel Nordmanns- oder Weisstanne. Ausserdem sind Blautannenzweige oft weniger gut verfügbar, weshalb sie eher für kleinere Muster oder vor allem für Gestecke verwendet werden. Blautannenzweige sind sehr robust. Sie trotzen den Unwägbarkeiten des Winters, verfärben sich kaum und präsentieren in aller Regel auch noch im Frühjahr sehr ansprechend.

Blautannenzweige mit Carex 'Everillo'
Blautannen-Gesteck mit Dekozapfen

3. Zypressenzweige für die Grababdeckung im Winter

Meist werden Zweige der Scheinzypresse (Chamaecyparis) verwendet. Sie finden öfter bei Gestecken Verwendung oder für kleinere Muster. Ein Vorteil der Scheinzypresse ist, dass je nach Sorte sattgrüne, gelbgrüne oder auch blaugraue Zweige verarbeitet werden können. So gibt es auch Gärtner, welche mit Scheinzypressen flächig arbeiten und mit zwei Farbsorten ansprechende Flächenmuster erstellen.

Dreifarbige Abdeckung mit Zypressen
Zypressenzweige in Gesteck

4. Islandmoos für die Grababdeckung im Winter

Islandmoos ist genau genommen eine in ganz Europa heimische Flechte und nicht etwa ein Moos. Da die Flechte Entzündungen des Rachens zu lindern vermag, ist sie primär als Heilpflanze ein Begriff. Islandmoos wird aber auch gerne in der Grabgestaltung eingesetzt. Es dient dank des tollen Kontrastes zum vorherrschenden Grün der Koniferen zur Auflockerung und es lassen sich wundervolle Ornamente erzeugen. Islandmoos lässt sich sehr gut verarbeiten, weshalb für die Dekoration von Grabkissen, Kreuzen, Herzen und dergleichen sehr beliebt ist und sehr oft eingearbeitet wird.

Neben diesen Materialien werden seltener auch andere Koniferen wie Eibe, Föhre, Wacholder, Thuja, aber auch Buchsbaum oder Stechpalme, verwendet.

Herzförmiges Gesteck mit hellem Islandmoos
Mit Islandmoos umrandetes Kreuz

Haltbare Grabgestecke

Grabgestecke sind besondere Zeichen der Dankbarkeit und Verbundenheit gegenüber den Verstorbenen. Sie bilden das Zentrum der winterlichen Grabgestaltung, weshalb sie oft entsprechend aufwändig und gerne auch nach den individuellen Wünschen der Hinterbliebenen erarbeitet werden. Einfache Grabgestecke sind formal sehr verschieden. Sie sind meist mit Kerzen, Kugeln, Sternen und dergleichen ausdekoriert. Ausserdem kommen in Grabgestecken diverse Trockenartikel wie Tannenzapfen, Schmuckzapfen, Schilfkolben, Mohnkapseln, getrocknete Blüten und Blätter von robusten Exoten, zum Beispiel Lotoskolben, Protea, Artischocken, Palmspeere und Fruchthülsen, aber auch Schwemmholz, Geweihholz, Rinde, Wurzeln und vieles anderes mehr zur Anwendung.
Sehr ansprechend sind Grabgestecke in Herzform, der Symbolik für die ewige Liebe zum Verstorbenen sowie das Kreuz als Metapher für den Glauben. Ein Kranz indes signalisiert mehr den Kreislauf des Lebens und die Wiedergeburt.

Grabgesteck mit gefärbten Trockenartikeln
Modernes Adventsgesteck mit Kerzen

Christrosen (Helleborus niger) im Advent

Christrosen (Helleborus niger) sind nahe Verwandte der Lenzrosen (Helleborus orientalis). Die Christrosen sind langsamwüchsige, aber sehr ausdauernde Stauden. Was Konsumenten als Christrosen wahrnehmen, die mittlerweile bereits ab Oktober in traumhaft schöner Qualität knospig oder blühend erhältlich sind, sind genau genommen über ein Dutzend Christrosen-Sorten, die gestaffelt in den Verkauf gelangen. Darunter sind auch neue Hybriden, die einen leicht gelben oder rosa Farbeinschlag aufweisen. Die tolle Pflanzenqualität dieser edlen Stauden führt dazu, dass grosse Gefässe der Christrosen gerne auch als Blickfang auf Gräbern Anwendung finden. In milden Wintern kann es durchaus sein, dass praktisch während der ganzen Verweilzeit Blüten nachgeschoben werden und die Pflanze sehr dekorativ bleibt. Bei deutlichen Minustemperaturen leiden die Blüten, die Pflanze selbst erträgt aber auch massive Kälte schadlos, sofern sie nicht zusätzlich Trockenstress ausgesetzt ist.

Wuchtige Christrose (Helleborus niger)
Christrosen-Sorte mit rotem Farbeinschlag

Skimmien (Skimmia japonica) im Advent

Skimmien sind stattliche Kleinsträucher, die sehr repräsentativ wirken. Während Chrysanthemen Ende November im verblühten Zustand abgeräumt werden sollten, bleiben Skimmien den ganzen Winter über sehr ansprechend, da sie robust und absolut winterhart sind. Einzig starke Schneelast lieben auch Skimmien nicht besonders. Da die Pflanzen von der Basis her nur langsam verholzen, kann schwerer Schnee zu abgedrückten Trieben führen.
Ein weiterer Pluspunkt sind die beiden unterschiedlichen Phänotypen: Einerseits sind da die ausgesprochen dekorativen, beerentragenden Skimmien, die eine gute Fernwirkung haben. Ihre Früchte sind je nach Sorte rot, orangerot oder auch weiss. Verblüffend: sie sind auch im zeitigen Frühjahr noch immer schön, wenn andere Beerentragende, zum Beispiel die niederliegende Scheinbeere (Gaultheria procumbens), die Torfmyrte (Gaultheria mucronata) oder die Schneebeere (Symphoricarpos) längst nur noch ein Schatten ihrer selbst sind.
Andererseits die Blütenskimmien. Sie präsentieren sich im Herbst mit den aufrechten Blütenrispen voller winziger Knospen, die je nach Sorte gelbgrün, hellrot, leuchtend rot oder gar rotviolett sind. Obwohl es sich nur um die Blütenknospen handelt, wirkt auch das ausgesprochen dekorativ. Im April-Mai öffnen sich die Knospen und sind dann sehr beliebt bei Bienen. Bei grösseren Skimmien lohnt es sich, die Kleinsträucher zuhause in das Moorbeet zu verpflanzen. Das Zwerggehölz verlangt für ein dauerhaftes Wohlergehen saures Substrat.

Beeren- und Blütenskimmie in Schale
Blütenskimmie (Skimmia japonica)

Die wichtigsten Fragen rund um den Grabschmuck

 

Welches sind die Vorteile einer Abdeckung gegenüber der Pflanzung für Herbst & Winter?

Abdeckungen mit Koniferen wirken jederzeit sauber und geometrisch, ausserdem verhindern sie das Wachstum von unerwünschtem Grün weitgehend und benötigen dadurch kaum Pflege. Im Gegensatz dazu wirken im Herbst mit dem üblichen Abstand gepflanzte Hornveilchen, Pensée, Gänseblümchen oder Vergissmeinnicht im späten Herbst und im Winter manchmal wenig dekorativ, besonders bei später Pflanzung oder bei sehr frühem Frostwetter.

Welche Abdeckung ist über den Winter am besten haltbar?

Obwohl Koniferenzweige schon grundsätzlich robust sind und lange Zeit auch Schnee und Eis trotzen, stechen Blautanne und Islandmoos punkto Widerstandsfähigkeit zusätzlich heraus.

Was ist die günstigste Variante der Grabbepflanzung für Herbst/Winter?

Am einfachsten ist eine Abdeckung mit Nordmannstanne und einem Gesteck, das vor dem 1. November die Sommerbepflanzung ersetzt. Diese Abdeckung bleibt dann bis im März, also rund 4–5 Monate lang, auf dem Grab und benötigt in dieser Zeit keine Pflege. Mit dem praktischen ProLuminate-Grabkosten-Rechner können Sie die zu erwartenden Kosten für drei verschiedene Servicestufen im Voraus berechnen und nach Wunsch mit dem zuständigen Gärtner in Ihrer Region Kontakt aufnehmen.

Blütenskimmie (Skimmia japonica), mit Scheinbeere im Vordergrund, umringt von Reisig
Grabgesteck mit orange gefärbten Trockenartikeln
Grabgesteck mit Blautanne und rot gefärbten Trockenartikeln