Todesfall

Im Todesfall eines geliebten Menschen ist der Verlust gross und es entsteht eine schmerzhafte Lücke im Leben der Hinterbliebenen. Trotz Trauer und Schock in dieser schwierigen Situation müssen möglichst schnell alle notwendigen Aufgaben und Behördengänge erledigt werden. Die folgenden Ausführungen dienen als Checkliste und sind eine nützliche Hilfe im Todesfall.

Was ist zu tun im Todesfall?

Bei einem Todesfall zu Hause

In den eigenen vier Wänden bei seinen Liebsten zu sterben, ist der Wunsch vieler Menschen. Für Angehörige jedoch ist das eine enorme physische und psychische Belastung. In der finalen Sterbephase kann eine motorische Unruhe eintreten, der Atemrhythmus verändert sich und flacht ab. Die spezielle Schnappatmung setzt ein, bis das Luftholen ganz ausbleibt. Spätestens wenn der Sterbende nicht mehr atmet und kein Pulsschlag mehr feststellbar ist, muss ein Arzt oder der Notarzt informiert werden. Nach gründlicher Untersuchung stellt der Arzt die Todesbescheinigung mit Angabe von Todesursache und Todeszeit aus. Damit sich die Hinterbliebenen vom Verstorbenen verabschieden können, verbleibt der Leichnam bis höchstens 36 Stunden zu Hause aufbewahrt.

  • so rasch als möglich den Hausarzt oder Notarzt (Telefon 144) rufen, der den Tod bestätigt und die Todesbescheinigung ausstellt
  • bei Unfall oder Verdacht auf Suizid die Polizei (Telefon 117) benachrichtigen
  • Angehörige, Freunde, Nachbarn und den Arbeitgeber informieren
  • Anordnungen des Verstorbenen für die Beerdigung (falls vorhanden) befolgen
  • Die Aufbewahrung der verstorbenen Person vorbereiten (Kleider)
  • allenfalls vorhandene Haustiere versorgen

Bei Todesfall im Spital oder Heim

Stirbt die Person im Spital oder Heim, wird die Institution eine Todesmeldung ausstellen. Die Überführung des Leichnams wird mit den Angehörigen direkt besprochen und geregelt.

Bestatter

Der Verstorbene wird vom Bestatter mit viel Einfühlungsvermögen und Diskretion gewaschen, zurechtgemacht und gebettet und an den Aufbahrungsort transportiert. Verschiedene Glaubensbekenntnisse und Rituale werden genauso respektiert wie die örtlichen Verordnungen und Reglemente. Weiterführende Informationen finden Sie beim Schweiz. Verband der Bestattungsdienste.

Zivilstandsamt am Wohnort der verstorbenen Person

Nach Erhalt der Todesbescheinigung muss das Zivilstandsamt am Sterbeort und zusätzlich am Wohnort des Verstorbenen innerhalb von 2 Tagen benachrichtigt werden. Der Zivilstandsbeamte klärt ab, wann, wie und wohin der Verstorbene überführt und wo er aufgebahrt werden soll. Ob eine Feuer- oder eine Erdbestattung gewünscht wird, welche Art der Grabstätte erstellt werden soll und ob ein Trauergottesdienst und/oder eine kirchliche Abdankungsfeier gewünscht wird.

Es ist möglich, die amtliche Todesanzeige mit der privaten Todesanzeige zu koordinieren. Öffnungszeiten vom Zivilstandsamt und Bestattungsamt sind im Internet und im Telefonbuch ersichtlich. Vor Ferien und Feiertagen werden spezielle Öffnungszeiten in der lokalen Zeitung unter «Amtliche Mitteilungen» publiziert.

  • Todesfall beim Zivilstandsamt innerhalb von zwei Tagen melden
  • Familienbüchlein, Personalausweis, Medizinische Todesbescheinigung und eventuell Aufenthaltsbewilligung mitnehmen
  • Zeitpunkt und Ort der Bestattung und Abdankung wird festgelegt
  • Bestattungsart wird bestimmt
  • der Zivilstandsbeamte stellt die Todesurkunde aus
  • das Zivilstandsamt erstellt eine kostenlose, amtliche Todesanzeige

Private Todesanzeige

Sobald Ort und Zeit der Beerdigung feststeht, geben die Angehörigen in der Regionalzeitung zu Ehren des Verstorbenen eine Todesanzeige auf. Text und Layout kann inzwischen bei vielen Regionalzeitungen von A bis Z online erstellt werden. Allerdings ist der Ablauf damit stark anonymisiert und besonders ältere Mitmenschen sind oft sehr froh, wenn sie die Anzeige noch persönlich aufgeben können. Auch selber gestaltete Todesanzeigen können aufgegeben werden, wenn sie die technischen Anforderungen erfüllen.

Leidzirkulare

Mit dem Leidzirkular werden Verwandte, Freunde und Bekannte des Verstorbenen persönlich angeschrieben und rechtzeitig über die bevorstehende Trauerfeier informiert.  Die Druckerei oder die Angehörigen selber kreieren die Einladung zur Beerdigung und zum allfälligen Leidmahl. Die Angehörigen bereiten die Adressliste für den Postversand vor und versenden die Karten. Nach Wunsch kann auch die Druckerei oder ein anderer Dienstleister damit beauftragt werden.

Abdankung

Falls vom Verstorbenen keine Wünsche zur letzten Ruhestätte und zur Trauerfeier hinterlegt wurden, bestimmen die nächsten Angehörgen über die Beerdigung. Erd- und Feuerbestattungen sind üblich. Eine kirchliche Bestattung bleibt auch möglich, wenn die verstorbene Person zu Lebzeiten aus der Kirche ausgetreten ist.

  • Pfarrer kontaktieren
  • Kirche reservieren
  • Musik für die Trauerfeier organisieren
  • Sargdekoration, Blumengebinde oder Kranz bestellen
  • Blumenschmuck für die Kirche, Kapelle oder Abdankungsraum

Grabrede

Eine würdevolle Abschiedsfeier für einen  geliebten Menschen ist wichtig für die Verarbeitung  der Trauer. Der Seelsorger oder der Ritualberater, die Angehörigen sowie stimmungsvolle Musik bereichern die Feier. Ein Lebenslauf mit Stationen des Verstorbenen lässt Erinnerungen wach rufen und hilft auch entfernteren Verwandten und Bekannten, den Abschied zu verarbeiten.

  • Pfarrer oder Abdankungsredner und Feierlichkeiten organisieren
  • Lebenslauf schreiben

Leidmahl

Nach der Beerdigung findet das Leidmahl statt. Dieses gesellige Zusammensein in einem würdevollem Rahmen tut gut. Viele Familien haben sich lange nicht gesehen und es ist schön, wenn alle noch einmal über den Verstorbenen reden können. Denn der Tod gehört zum Leben…

  • Örtlichkeit festlegen
  • Leidmahlessen bestimmen
  • Anzahl Personen Tische reservieren
  • Tischdeko

Danksagung

Für die Anteilnahme von Verwandten, Freunden und Bekannten gilt es, einen herzlichen Dank auszusprechen. Auf einer persönlichen Dankeskarte und einer  zusätzlichen Zeitungsanzeige sind alle einzuschliessen, die ihre Anteilnahme bekundet haben. Ein passender Spruch und gut lesbar etwas hervorgehoben Vorname, Name sowie das Geburt- und Sterbedatum gehören zur Danksagung.

Die klassischen Regionalzeitungen, die Todesanzeigen veröffentlichen, erarbeiten gerne auch Danksagungen. Ausserdem gibt es diverse Online-Anbieter für Danksagungskarten.

  • Text Danksagung verfassen
  • Karten bei Druckerei bestellen
  • Danksagungen adressieren und verschicken
  • Danksagungsanzeige in der Tageszeitung beauftragen

Grabmahl

Ein Grab bietet Nähe zum Verstorbenen und ist eine würdevolle Gedenkstätte. Ein Ort, an dem man in sich gehen und dem Verstorbenen in aller Ruhe und Einsamkeit gedenken kann. Wer sich für ein klassisches Grabmahl zu Ehren des Verstorbenen entscheidet, sollte an folgende Themen denken, die es zu organisieren gilt: