Bestattungsformen
Tipps:
- Denken Sie bei der Wahl der Bestattungsform immer auch an die Hinterbliebenen und geben Sie ihnen die Möglichkeit, pietätvoll Abschied zu nehmen.
- Das Friedhofreglement der Wohngemeinde gibt Auskunft über die ortsüblichen Formen der Grabgestaltung.
Urnengrab
Das Urnengrab ist eine individuelle Grabstelle auf dem Friedhof. Es ist in der Regel in Gräberreihen integriert. Der Platz der letzten Ruhestätte im Reihen-Urnengrab kann nicht frei gewählt werden, sondern erfolgt in der Reihenfolge der Bestattungen. Die Grabesruhe kann deutlich kürzer sein als beim Sargerdgrab.
Sargerdgrab
Das Sargerdgrab ist eine individuelle Grabstelle. Häufig spricht man vom Erdbestattungsgrab. In der Schweiz darf die Erdbestattung eines Leichnams nur in einem Sarg erfolgen und muss zwingend auf einem Friedhof stattfinden. Für die Beisetzung ist Eile geboten, sie erfolgt meist innert 5 Tagen nach Eintritt des Todes. Wie das Urnengrab wird auch das Sargerdgrab in Gräberreihen angeordnet. Der Platz der letzten Ruhestätte im Reihen-Sargerdgrab kann also nicht frei gewählt werden, sondern erfolgt in der Reihenfolge der Bestattungen. Die Grabesruhe beim Sargerdgrab dauert meist 20 bis 25 Jahre.
Doppelerdgrab
Das Doppelerdgrab ist eigentlich ein Sargerdgrab mit der Möglichkeit, einen zweiten Sarg darüber oder daneben zu platzieren. Diese Grabart eignet sich besonders für Paare, die gerne auch nach ihrem Tod beieinander bleiben wollen, unabhängig vom Zeitpunkt des Ablebens. Im Gegensatz zu einem Urnengrab muss das Doppelerdgrab grösser angelegt werden, sofern die Särge nebeneinander zu liegen kommen. Doppelerdgräber werden ähnlich wie Familiengräber meist nicht in Reihen angeordnet. Die Grabesruhe beim Doppelerdgrab beträgt mindestens 20 bis 25 Jahre, auf manchen Friedhöfen deutlich mehr.
Familienerdgrab
Das Familiengrab ist ein mehr oder weniger individuell gestaltetes Erdgrab. Es war früher adeligen oder wenigstens wohlhabenden Familien vorbehalten. Auch heute noch wird das Familiengrab vor allem von einflussreichen Familien in Anspruch genommen. Familiengräber sind deshalb oft sehr herrschaftlich. Sie heben sich mit ihrer Grosszügigkeit deutlich von den einfacheren Reihengräbern ab.
andere Bestattungsformen
Die Grabkultur ist eine Jahrhunderte alte Tradition. In unserer modernen, individualisierten Gesellschaft macht das Bedürfnis, aus den Traditionen auszubrechen, jedoch auch vor der Grabkultur nicht halt. Die Säkularisierung – die Trennung von Kirche und Staat einerseits, aber auch die Loslösung der Menschen aus religiöser Gebundenheit – beschleunigt diesen Prozess. Dementsprechend sind in den letzten Jahren mehr und mehr auch alternative Bestattungsformen entstanden.